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Die heutige Tour sollte uns in die südlichste Stadt des amerikanischen Kontinents bringen. Damit hätten wir den Süden abgeschlossen. Danach geht es nur noch nach Norden in Richtung Santiago und damit Ende der Tour.
Bei 5 Grad und immerhin Sonnenschein ging es gemütlich in Rio Gallegos los. Unser erstes Ziel war die chilenische Grenze. Schweren Herzens verlasse ich Argentinien das mir schon sehr gefallen hat.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Südamerika 2019 – Tag 53 Punta ArenasHeute ist der Start für den südlichen Teil unserer Tour. Ein wenig auf den Spuren von Itchy Boots 😊. Wir haben beschlossen auf der argentinischen Seite gen Süden zu fahren und auf der chilenischen Seite wieder zurück. Josef hat uns gefragt warum so und nicht anderes herum. Da wir bis nach Ushuaia wollen halten sich so die Grenzübertritte in Grenzen 😊. Das ist zumindest einer der Gründe. Und wir wollten außerdem wieder nach Argentinien.
Nachdem wir alles verpackt und uns von allen Bewohnern der Casa Matte verabschiedet hatten ging es in das Chaos von Santiagos Straßen. Muss hier erwähnen das uns der Abschied schon schwer gefallen ist. Aber wir kommen ja wieder. Durch die Proteste sind viele Ampeln defekt und funktionieren nicht was entsprechend an großen Kreuzungen zu Chaos und Hupkonzerten führt. Ernst hatte diesmal sein TomTom mit Verkehrsmeldungen gefüttert und entsprechend durfte er vorausfahren. Hat sogar gut geklappt. Muss ich erwähnen da wir immer einen kleinen Battle zwischen Garmin und TomTom haben 😛
Nachdem wir problemlos und zügig Santiago verlassen hatten ging es dann auf der Ruta 57 gen Norden in Richtung Los Andes. Die Strecke kannten wir ja bereits und entsprechend entspannt konnten wir Landschaft und Wetter genießen. Nach Los Andes dann weiter in Richtung Paso Los Libertadores und zur argentinischen Grenze. Der Vorteil diesmal. Wir wussten was auf uns zukommt und welche Papiere wir brauchen. Ihr erinnert euch? Zollpapiere fürs Motorrad 😊
Oben am Paso angekommen ein einsamer Grenzer der uns einen „Umlaufzettel“ in die Hand drückt. Auf dem müssen drei Stempel sein. Ansonsten wird man ca. 30 Kilometer später nicht nach Argentinien reingelassen. Ernst bekommt also für uns beide die Zettel und steckt sie in den Tankrucksack. Auf der Abfahrt zur Einreisestelle kommen wir am Aconcagua vorbei. Höchster Berg dort mit knapp 7000 Metern. Dieser muss natürlich fotografiert werden. Sollte noch kurz erwähnen das es zu diesem Zeitpunkt sehr stark gewindet hat. Wirklich stark! Was macht Ernst? Tankrucksack auf und sieht nur noch wie der Umlaufzettel davon fliegt. Er runter vom Motorrad und hinterher 😂. Zum Glück konnte er den Zettel 100 Meter weiter wieder einsammeln. Irgendwas ist halt immer.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Südamerika 2019 – Tag 32/33 Mendoza (Again)Am heutigen Tag hatten wir nur eine kurze Strecke vor uns. Knapp 100 Kilometer von Valparaiso bis nach Santiago. Nach dem aufstehen erstmal ein kleiner Schock. Auf der Hauptstraße vor dem Hotel mal wieder eine Blockade aus brennende Reifen. Entsprechend entspannt haben wir morgens gefrühstückt und unsere Sachen gepackt. Die Blockade wurde zum Glück relativ schnell aufgelöst und wir konnten ohne Zwischenfälle bis nach Santiago fahren. Stadtverkehr in Santiago dann etwas nervig aber machbar. Wird erst Abends schlimm wenn die Plaza Italia mal wieder blockiert wird.
Sind dann am frühen Nachmittag in der Casa Matte angekommen. Und ich kann an dieser Stelle jeden Motorradfahrer der nach Santiago kommt nur empfehlen dort ein paar Tage zu wohnen. Alleine Chris, der Besitzer, ist einfach genial. Selber Motorradfahrer kennt er gute Werkstätten für Kundendienst oder Reparaturen. Und er ist ein Quell an Ersatzteilen. Als wir ankamen kam er grinsend auf mich zu, schleppte mich in den Hinterhof und drückt mir einen Tiger Kettenschutz in die Hand. Geht aufs Haus. Hatte ein Engländer hier gelassen. Dieser musste natürlich gleich montiert werden 😊
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Südamerika 2019 – Tag 29-31 SantiagoTrotz unserer Erfahrung vom Vortag, wir waren auch ein wenig selber Schuld, wollten wir uns die Tage in Valparaiso nicht vermiesen lassen. Den Tipp von Josef haben wir angenommen und eine Tour bei Trips 4 Tipps gebucht. Und ich muss sagen das hat sich wirklich gelohnt. Die Guides sind mit Herz und Seele dabei und man merkt das sie „ihre“ Stadt und auch ihr Land lieben.
Außerdem hat mir die Tour die Augen geöffnet was in Chile tatsächlich falsch läuft und ich kann mittlerweile die Menschen verstehen wenn sie auf die Straße gehen und protestieren. Die Zweiklassen Gesellschaft ist hier noch schlimmer ausgeprägt als in Deutschland. Menschen die jahrelang gearbeitet haben bekommen eine Rente die kaum zum leben reicht. Gesetzlich Krankenversicherte, die Mehrheit, muss monatelang auf Termine warten während privat Versicherte sofort behandelt werden. Kommt mir irgendwie bekannt vor 🤔. Als wir erklärt haben das es in Deutschland ähnlich ist wurden wir mit großen Augen angesehen. Deutschland wird hier als das Musterland verkauft. Yeah.
Dazu kommt die Willkür der Polizei und des Militärs. Haben wir ja selbst miterlebt am Freitag. Die Wasserwerfer wären nicht notwendig gewesen. Menschen werden eingesperrt weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Dazu wird alles privatisiert. Selbst Wasser. Man zahlt hier für 0.5l Wasser ca. 1 Euro. Das ist ein Vermögen für viele.
Warum schreibe ich das alles? Damit man in Deutschland auch mal die andere Seite aufzeigt bekommt. Wie hat unser Tourguide so schön gesagt. Wir wollen nicht reich werden aber wir wollen soziale Gerechtigkeit. Dafür werden wir weiter kämpfen. Das Thema ist weder hier noch in anderen südamerikanischen Ländern vorbei. Solange eine kleine Elite sich die Taschen auf Kosten der Mehrheit vollstopft und das dann noch Demokratie nennt wird es Unruhen geben.
Zum Schluss ein paar Bilder der Tour. Die Streetarts sind es auf alle Fälle wert angesehen zu werden. So sehr Teile von Valparaiso heruntergekommen aussehen, denke nach den Krawallen umso mehr, aber die Bilder an den Häuserwänden sind wirklich einmalig.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Südamerika 2019 – Tag 27/28 ValparaísoHeute hatten wir über 400 Kilometer auf der Panamericana vor uns. Das Ziel für unsere Etappe war Valparaiso. Nachdem es dort immer wieder zu Unruhen und Blockaden auf der Ruta 5 kam war ich entsprechend angespannt.
Die Fahrt bis zum Abzweig nach Valparaiso dann trotz allem relativ entspannt und sehr Abwechslungsreich. Im ersten Drittel bestimmt noch die Atacama Wüste die Landschaft. Sprich es ist eher karg und durchmischt mit unterschiedlichen Rottönen.
Im zweiten Drittel führt die Panamericana dann immer an der Pazifikküste entlang. Auf der einen Seite dann die Ausläufer der Anden und auf der anderen Seite der blau schimmernde Pazifik. Herrlich.
