„Was hältst Du von einer Kultur-Tour?“ Michael erinnerte mich an mein Versprechen aus dem letzten Jahr bei nächster Gelegenheit mal eine Tour mit ihm zu fahren. Wie es dann oft so läuft, kam die Gelegenheit bisher nicht. Jedenfalls nicht von allein und mir war sofort klar, ohne einen sofort fixierten Termin würde das wieder nichts werden.„Was hältst du von Samstag?“ war daher meine Antwort. Schon hatten wir einen Termin, Michael eine offensichtliche Freude mich im Unklaren über seine genaue Planung zu lassen und der Wettergott eine noch viel größere Freude damit, den spontanen Plan zu durchkreuzen. Denn für eben jenen Samstag wurde nun Regen vorhergesagt. Der Sonntag versprach Besserung und ich baute zusätzlich auf mein Sonnenglück. Also verschoben wir die Planung kurzerhand um einen Tag.
Der Start der Route befindet sich in Meckenbeuren, einer kleinen Ortschaft unweit von Friedrichshafen am Bodensee. Über weite Strecken verläuft die Tour über Landstraßen in gutem Zustand und lädt zum schwungvollen cruisen ein. Immer wieder gibt es jedoch kleine bis winzige Sträßchen mit entschleunigender Wirkung, welche hervorragend zum Gesamtcharakter der Tour passt. Ausreichend Zeit sollte grundsätzlich eingeplant werden, sowohl um die reichhaltigen Einkehrmöglichkeiten einer ausreichenden Würdigung zu unterziehen, alsauch um hier und da die Gelegenheit zu einer Besichtigung zu nutzen.
Zunächst führt uns die Route nach Aulendorf. Eigentlich ein unbedeutender Marktflecken, welcher kaum zum verweilen einlädt, wäre da nicht das Schloss Aulendorf. In den 1990er Jahren wurden ungeheure Summen in Aulendorf investiert. Neben der Errichtung von Kurkliniken und einem Thermalbad kamen auch dem Schloss erhebliche Geldmittel zu Gute. Das Schloss und das umgebende Areal präsentiert sich daher in bestem Zustand. Das läßt sich von den Gemeindefinanzen leider nicht behaupten, denn eine Verschuldung von EUR 64 Mio. bei 10.000 Einwohnern ist schlicht eine Katastrophe.
Nur wenige Kilometer weiter wartet das Kloster Schussenried auf einen Besuch. Die parkartige Anlage mit Schatten spendenden Bäumen lädt zum schlendern ein und wer noch mehr Kultur braucht, stattet der Bibliothek einen Besuch ab.
Wir haben darauf verzichtet, denn es gibt noch mehr zu sehen. Zum Beispiel nur 15km weiter die Bachritterburg Kanzach. Hier wurde unter wissenschaftlicher Begleitung eine hölzerne Burg des niederen Adels nachgebaut. Der Wohnturm diente übrigens dem Adel, die restlichen Gebäude sind Wirtschaftsgebäude. Die Burg ist aus Holz erreichtet, da es dem niederen Adel nicht gestattet war, Steinburgen zu bauen.
Ebenfalls zu besichtigen ist das Schloss Mochental. Die Räumlichkeiten beherbergen „der Welt erstes Besenmuseum“, welches Besen aus aller Welt zur Schau stellt. Wir nutzen Sonnenschirme im Hof für eine ausgiebige Pause. Das kleine Jausenbrettl reicht dabei vollkommen aus uns zu stärken. Auf Kuchen verzichten wir, der ist für einen späteren Zeitpunkt eingeplant.
Die Wimsener Höhle ist unser letzter Halt auf der Tour. Neben dem Kuchen sei auch ein Besuch der Höhle empfohlen. Auch für Familien ein beliebtes Ausflugsziel (mit Wasserspielplatz) lässt es sich hier entweder der Hitze entfliehen oder bei einem Cappuccino die Sonne genießen.
Zurück geht es über schöne Landstraßen wieder nach Meckenbeuren. Wer noch Zeit übrig hat, oder wem die Kultur-Dosis noch nicht ausreichte, dem sei das Schloß Brochenzell ans Herz gelegt.
Noch ein paar mehr Eindrücke gibt es im Flickr-Album zu sehen. Danke an Michael für die Tour. Da die Planung „aus dem Bauch heraus“ erfolgte, wird Dich die unten dargestellte Route sicher besonders interessieren ;)
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