Wie erkennt man das man zu lange an einem Ort ist? Wenn man in seine „Stammkneipe“ geht und gleich mal zwei Bier hingestellt bekommt 😊. So erging es uns am letzten Abend im Pims in Puerto Varas. Dabei hatten wir gar nicht vor so lange dort zu bleiben aber es kommt anders als man denkt. Der Reihe nach.
Unser ursprünglicher Plan war, nach der Fähre in Puerto Montt zu übernachten und dann weiter nach Puerto Varas zu fahren. Kurz vor der Ankunft am Hafen schreibt mich Josef an das er am Abend in Puerto Varas sein wird und ob wir Lust auf ein Bierchen hätten. Klar hatten wir das und verwarfen den Plan mit Puerto Montt und fuhren direkt nach Puerto Varas. Sehr gute Entscheidung wie sich herausstellte.
Am Abend dann unser Treffen mit Josef. Ihn hatten wir in Hamburg getroffen und blieben lose in Kontakt. Und wer mit 73 noch in Hostals übernachtet und 6 Monate in Südamerika mit dem Motorrad unterwegs ist hat meinen vollsten Respekt. Der Abend war entsprechend kurzweilig und sehr lustig. Jeder hatte die eine oder andere Geschichte zu erzählen oder Tipps für bestimmte Gegenden.
Da das Wetter am nächsten Tag nicht gut werden sollte stand eine Stadtbesichtigung auf dem Plan. Puerto Varas ist scheinbar sehr stark deutsch geprägt. Das fängt beim Wort „Feuerwehr“ auf den Autos an und hört beim „Deutscher Verein“ Gebäude auf.
Uns hat das nicht wirklich gestört. Im Gegenteil. Wir fanden die Stadt sehr angenehm. Was uns dazu bewogen hat dort Silvester zu feiern. Vielleicht auch das Feuerwerk über dem See 😊
Am nächsten Morgen dann der Schock. Links vom Vorderrad Flüssigkeit am Boden. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus das die linke Gabel leckt. Sehr unschön. Damit komme ich nicht mehr bis Santiago. Zum Glück ist im 80 km entfernten Osorno eine zertifizierte BMW und Triumph Werkstatt. Da am 1. Januar niemand arbeitet fahren wir am 2. zeitig nach Osorno. Und ich habe Glück. Die Werkstatt (Motoaventura) hat tatsächlich einen Simmerring und auch Zeit diesen einzubauen. Am Nachmittag war die Tiger dann wieder einsatzfähig und wir konnten eine Tour um den Lake Llanquihue drehen und sogar für einen Abstecher auf den Osorno blieb noch Zeit.
Für den letzten Tag in Puerto Varas war dann ein Stück auf der Carretera Austral und eine Umrundung des Vulkans Calbuco geplant. Dazu mussten wir erst ein Stück auf der Ruta 7 in Richtung Süden fahren und dann mit der Fähre nach Puelche.
Nach der Ankunft in Puelche geht es gleich auf die Piste. Wäre an sich schön zu fahren wenn nicht dauernd Autos entgegen kommen würden. Die ziehen teilweise so eine starke Staubwolke nach sich das man freiwillig langsamer fährt weil man kaum mehr was sieht. Da um den Fjord Fischzucht und diverse Ortschaften sind ist der Verkehr am Ende etwas nervig und trübt den Fahrspass ein wenig.
Am Ende geht es dann wieder Richtung Lake Llanquihue und zurück nach Puerto Varas. Schöne Tagestour die man auf alle Fälle empfehlen kann.
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