Auf Umwegen nach Uyuni (Bolivien)
Eigentlich bin ich ja nicht abergläubisch aber der 13. Tag hatte es in sich. Bisher der Tag mit den meisten „Erlebnissen“. Ursprünglich wollten wir nur gemütlich bis Uyuni fahren. Kam irgendwie alles anders. Aber der Reihe nach.
Beim obligatorischen Tanken treffen wir auf Marjo und Alex, ein französisches Pärchen das seit 9 Monaten schon unterwegs ist. Ihr Ziel ist Alaska. Nachstehend Jahr. Und beiden fahren eine Royal Enfield. Klassiker. Sind auch auf dem Weg nach Bolivien und vielleicht trifft man sich ja in La Paz (Denke eher nicht). Wer die beiden auf Instagram verfolgen möchte „royal_panam“.
Die ersten Schwierigkeiten an der Grenze Argentinien – Bolivien
An der Grenze nach Bolivien schon die ersten Probleme. Vielleicht war das ein Zeichen. Ihr erinnert euch an die verkorkste Einreise nach Argentinien. In der Regel bekommt man zwei Papiere. Eines die die Person und eines für das Fahrzeug. Letzteres wurde uns nicht ausgestellt bei der Einreise. Nur wollte man das bei der Ausreise sehen.
Dank der kommunikativen Fähigkeiten von Ernst konnten die Grenzer überzeugt werden das wir a) nichts bekommen haben und b) sie uns das Dokument nachträglich ausstellen damit wir Ausreisen können. Alternative wäre gewesen zurück nach Mendoza und hoffen dort die notwendigen Papiere zu bekommen.
Bei der Einreise nach Bolivien dann alles relativ problemlos. Vor allem wenn man den Grenzer ein wenig „Trinkgeld“ gibt.
Danach haben wir uns dann auf der Ruta 14 weiter in Richtung Norden vorgearbeitet. Eigentlich wollten wir die Ruta 21 bis Uyuni fahren. Wäre aber Piste gewesen und es sah nach Regen aus in diese Richtung. Keine gute Idee. Kurz entschlossen auf der 14 bis Potosi zu fahren und dann auf der 5 nach Uyuni. Umweg von 200 Kilometer. Zeitlich vermutlich kein Unterschied. Kurz vor Potosi haben wir uns dann gewundert warum immer wieder Steine in der Straße lagen. Irgendwann wussten wir wieso.
Proteste in Bolivien
Die Bolivianer sind gerade am protestieren und haben alle Zufahrtsstraßen blockiert. Sei es mit Steinen oder mit Seilen oder Drähten die über die Fahrbahn gespannt wurden. Auch LKWs, Busse und sonstige Fahrzeuge wurden für die Blockade verwendet. Ernst und ich haben dauernd einen Weg gesucht durch die Blockaden zu kommen. Vielleicht war es der „Alemana“ Bonus aber uns haben sie teilweise die Steine geräumt oder Seile angehoben.
Tanken in Bolivien
Dann kam das Drama mit dem tanken. Wir waren beide schon auf Reserve und mussten tanken. In Potosi inmitten der ganze Blockaden. Erste Tanke gefunden und guess what? Nada Credit Card. Nur bares. Hatten aber keine Landeswährung. Nächste Challenge. Geldautomat. Und wieder durch unzählige Blockaden. Zum Glück haben wir den Automaten gefunden und konnte Geld abheben. Auf zur nächsten Tankstelle. Nächstes Problem. Ausländer werden gesondert behandelt. Nachdem wir so ziemlich alle Papiere gezeigt haben und die Dame eine gefühlte Ewigkeit am Rechner getippt hat endlich Sprit. Nur noch raus aus Potosi.
Zum diesem Zeitpunkt war es bereits kurz nach 16 Uhr. Hatten noch 200 Kilometer bis Uyuni. 3.5h laut Navi. Sonne geht so gegen 18.30 Uhr unter wie wir feststellen mussten. Was für Ritt. Ab 19 Uhr fuhren wir in kompletter Dunkelheit auf über 3500 Hm durch die Anden. Dazu kam noch, das man auch dort mal wieder Steine auf die Straße geworfen hat oder einfach die ganze Straße mit einem Sandwall blockiert hat.
Blödes Gefühl wenn nach der Kurve ein Wall auftaucht oder Kinderkopf große Steine die Spur blockieren. Die letzen 80 Kilometer haben wir uns dann an ein Auto gehängt. Sind dann teilweise mit fast 100 durch die Nacht gefahren. Immer mit der Hoffnung das keine Sperre kommt oder irgendwelche Tiere auf die Straße springen.
Als wir Potosi verlassen haben haben wir 4 Busse überholt. Habe noch mit Ernst gewitzelt die fahren bestimmt nach Uyuni und protestieren. Ich hasse es wenn ich recht habe. Vor Uyuni kilometerlanger Autokorso vor der Stadt. Hatte dann die Nase voll und bin einem lokalen Biker hinterher gefahren. Am Stau vorbei. Kurz vor unser Hotel der Tiefpunkt. Die Proteste in der gleichen Straße wie das Hotel. Abbiegen unmöglich. Kurz verschnaufen, Navi neu programmieren und dann eine Straße weiter die Proteste umfahren. Endlich am Ziel. Nach ca. 10h. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie erleichtert und wie kaputt wir waren.
Nachdem wir uns die Lage ein wenig angesehen haben werden wir Bolivien in Richtung Argentinien wieder verlassen. Das Land ist zu unruhig als das es aktuell Spaß machen würde. Eine andere Option sehen wir aktuell nicht. Vor allem in La Paz muss es noch schlimmer sein als hier. Ich
Und sorry das ich nicht viele Bilder habe aber fotografieren war das kleinste meiner Probleme. Das Drama in Potosí habe ich aber gefilmt.
Relive ‚La Quiaca – Uyuni‘
Tag 12 – Südamerika 2019 – Tag 12 La Quiaca
Tag 14+15 – Südamerika 2019 – Tag 14 + 15 Uyuni
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