Von Puerto Natales nach Puerto Montt mit dem Schiff
Um von Puerto Natales nach Puerto Montt oder weiter nach Puerto Vares zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten. Variante eins ist, die Ruta 40 in Richtung Norden zu nehmen. Variante zwei ist eine Fähre, die drei Tage durch die Fjorde Patagoniens fährt. Da wir die Ruta 40 bereits gefahren sind und wir keine Lust auf weitere 1000 Kilometer mit Seitenwind hatten beschlossen wir Variante zwei zu nehmen.

Abfahrt war am 1. Weihnachtsfeiertag aber Vorbereitungen bereits am Heiligabend. Entsprechend war auch unser Weihnachten. Offizielles Boarding der Fähre war 21 Uhr!!! Abends. Also. Erstmal raus aus dem Zimmer und ein paar Stunden in der Lobby vom Hotel verbringen. 15 Uhr zum Navimag Büro um die Tickets zu holen. Danach ein paar Stunden am Omnibusbahnhof abhängen da am Hafen keine Infrastruktur. Um 17 Uhr beschlossen wir zu unserer Stammkneipe zu fahren in der Hoffnung sie hat geöffnet. Jackpot. Kühles schwarzes und Pulled Pork Burger.
Der Tag sieht schon besser aus. Danach zum Hafen um die Motorräder abzugeben. Und nein. Wir durften nicht selber reinfahren. Wir mussten unsere Schlüssel abgeben und die Navimag Mitarbeiter fuhren die Maschinen dann in der Nacht an Bord. Ganz seltsames Gefühl. Ernst hat dann noch mehrmals erwähnt das bei seinem Moped die Benzinhähne geschlossen werden müssen. Und? Wurde nicht gemacht. Entsprechend hat die Kiste beim losfahren in Puerto Montt gequalmt 😊

Um 21 Uhr dann Kabine beziehen und die Sicherheitsbelehrung über uns ergehen lassen. Nachdem es keinen Alkohol an Bord gab mussten wir auf Selbstversorger machen. Erste Flasche Rotwein wann dann entsprechend schnell leer. Habe das Ablegen nicht mitbekommen 😂

Am nächsten Morgen dann Regen und tiefhängende Wolken. War etwas schade da man von der schönen Landschaft nichts gesehen hat und man auf die Kabine begrenzt war. Immerhin konnte ich viel lesen.



Donnerstag
Donnerstag gleiches Wetter wie am Tag zuvor. Leider. Weiter ging es durch die Fjorde in Richtung Norden und zum ersten Pazifik Teil sprich offenes Meer. Wie ich nachher erfahren habe musste der Kapitän knapp zwei Stunden kreisen da Wind und Wellen so stark waren das eine Überfahrt zu riskant gewesen wäre. Irgendwann hatte sich der Pazifik etwas „beruhigt“ und es konnte losgehen. Wobei die nächsten 12h schon noch zermürbend waren. Wellengang war stark genug das man in der Kabine in alle Richtungen geschoben wurde. Dank vergangener Seereisen mit Kapitän Nils Djumarkovic war ich aber bereits abgehärtet und überstand die Überfahrt ohne große Übelkeit 😊

Freitag
Freitag Mittag dann endlich besseres Wetter. Wolken rissen auf und blauer Himmel. Sofort bessere Stimmung an Bord und fast alle sind an Deck und schießen Fotos oder genießen die Sonne. So hatten wir uns alle drei Tage vorgestellt. Naja. Kann nicht alles haben. Später am Abend kommen wir dann mit dem anderen Pärchen ins Gespräch die auch mit dem Motorrad an Bord gekommen sind. Da wir alle unsere mitgebrachten Flaschen leeren mussten wurde es ein sehr lustiger Abend. Das war übrigens auch der wirklich positive Teil dieser Art von Reisen. Hatte immer wieder interessante Gespräche mit verschiedenen Reisenden um Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Das macht meiner Meinung nach so eine Reise auch aus.

Samstag dann Ankunft in Puerto Montt mit 9h Verspätung. Ernst und mir war das egal. Wollten eh in der Gegend bleiben und hatten entsprechend keinen Zeitdruck. Nachdem wir dann endlich runterfahren durften, ja hier war komischerweise selberfahren angesagt, ging es ein kurzes Stück am Hafen von Puerto Montt entlang und dann ins 20 Kilometer entfernte Puerto Vares. Unser heutiges Ziel.


Resümee
Die Fahrt auf der Fähre ist sicherlich eine Alternative zur Ruta 40 und wenn man gutes Wetter erwischt auch Landschaftlich sehenswert. Leider stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Die Fähre ist zu teuer für den gebotenen Service. Nicht mal Alkohol war vorhanden bzw. wird auf der Webseite sogar verboten Alkohol mitzubringen. Hat sich auch jeder daran gehalten. Not. Dazu kommt, dass die Fähre ihren Zenit überschritten hat und ausgetauscht werden müsste. Würde ich nochmal die Fähre nehmen? Bei halben Preis sicherlich 😊
Tag 54-58 – Südamerika 2019 – Tag 54-58 Puerto Natales
Gruß vom Weltenbummler Djumarkovic: die harte Schule in der Ägäis hat sich gelohnt. Prost. ND
Freue mich schon auf die 2020 Tour mit Nils und Friends 😂
Klingt nach einer spannenden Überfahrt😳…. würde sagen, die Seitenkoffer sind definitiv zu klein für die angemessene Menge an Alkohol 🤨
Angeblich gab es wohl in der Vergangenheit ein paar Ausschweifungen bis zu Mann über Bord. Deswegen hat man wohl beschlossen auf Alk zu verzichten
Aber auch hier gilt: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung!“
Frohes Neues übrigens!